DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
19.09.–14.10.2012
Geschichte
DOKU.ARTS wurde 2006 in der Akademie der Künste auf Initiative des Künstlerischen Leiters des Festivals Andreas Lewin gegründet. 2008 folgte DOKU.ARTS einer Einladung des Nederlands Filmmuseum nach Amsterdam, wo das Festival von 2008 bis 2010 drei Jahre lang stattfand. Auf Einladung des Instituto Moreira Salles war DOKU.ARTS vom 4.-10. Mai 2012 in Rio de Janeiro zu Gast bevor das Festival vom 19. September bis 14. Oktober 2012 nach Berlin - ins Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums zurückkehrt. DOKU.ARTS im Zeughauskino wird ermöglicht durch Mittel aus dem Hauptstadtkulturfonds.
Hintergrund
Fast von Beginn der Filmgeschichte an waren Filmemacher fasziniert davon, den künstlerischen Schaffensprozess zu dokumentieren. Künstlerportraits sind wesentlicher Bestandteil der Filmografien vieler bedeutender Filmemacher wie Agnès Varda, Johan van der Keuken, Albert Maysles, D. A. Pennebaker, Chris Marker, Martin Scorsese, Manoel de Oliveira, Claire Denis und Wim Wenders. Junge Filmemacher machen oft ihren ersten Film über Kunst oder einen Künstler. Die Herstellungszeiten dieser Filme sind meist besonders lang und resultieren in beeindruckenden Studien über das Leben und Werk von Künstlern.
Konzept
In Zeiten des umfassenden medialen Umbruchs und der technischen Beschleunigung gewinnen Formen der Erinnerung in den Künsten zunehmend an Bedeutung. In der sich verändernden Medienlandschaft wird meist nur noch in Form von vorgefertigten Serien und Magazinbeiträgen über die Künste und Künstler berichtet. Der tiefer gehende »zweite Blick« der Dokumentaristen auf die Künste wird immer schwieriger, was im Kontrast steht zur derzeitigen Popularität von Künstlerportraits. Dokumentarfilme zur Kunst gewinnen zunehmend an Gewicht, nicht nur weil sie Einblicke in den Entstehungsprozess von Kunst ermöglichen und Bedürfnisse nach authentischen Narrationen erfüllen. Vielmehr faszinieren filmische künstlerische Lebensläufe durch Ihre Transparenz für gesellschaftliche Veränderungsprozesse und reflektieren oft den eigenen Blick auf die Künste, wodurch sie selbst zu unverzichtbaren künstlerischen Inspirationen werden – nicht nur für Künstler.
DOKU.ARTS zeigt die Stärken, Vielfalt, Phantasie und Experimentierfreudigkeit des dokumentarischen Genres: Von der Langzeitbeobachtung über den essayistischen Film, vom Kompilationsfilm zur Hommage werden kreative Dokumentarfilme von Filmautoren und Filmdokumente präsentiert, die sich durch ihre künstlerische beziehungsweise dokumentarische Qualität auszeichnen. DOKU.ARTS fördert dieses wertvolle Genre und ist damit einmalig in Europa.